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Verbandsgemeinde kauft Windrad
VG-RAT Wörrstädter wollen 100 Prozent Strom aus der Region
Die Verbandsgemeinde (VG) Wörrstadt hat es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2017 die Stromversorgung zu 100 Prozent aus in der Verbandsgemeinde produziertem Strom zu gewährleisten. Teil der Umsetzung dieses Zieles, an das gekoppelt auch der Wunsch steht, ein detailliertes Konzept in Sachen Klimaschutz umzusetzen (wir berichteten).
Dafür will die VG auch neue Wege gehen, und so beschloss der Verbandsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Kauf einer eigenen Windenergieanlage.
Investition schlägt mit 5,2 Millionen Euro zu Buche
Eine Investition, die mit rund 5,2 Millionen Euro zu Buche schlägt. „Um diese Investition tätigen zu können, müssen wir die entsprechenden Grundlagen im Haushalt schaffen“, erklärte VG-Bürgermeister Markus Conrad zu Beginn der Beratungen. Noch in diesem Jahr soll nämlich die erste Zahlung an die anbietende Firma - juwi - erfolgen. Darüber, dass der Kauf eines eigenen Windrades eine sinnvolle Investition sei, herrschte im Gremium dann auch ein breiter Konsens. Zur Überprüfung der Wirtschafltichkeit einer solchen Anlage im Besitz einer Verbandsgemeinde hatte die Verwaltung zwei voneinander unabhängig erstellte Gutachten - von der Transferstelle Bingen und der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz - in Auftrag gegeben. Beide empfahlen den Kauf, hatten aber auch Empfehlungen für die Verhandlungen beinhaltet, die von der Verwaltung auch so umgesetzt wurden, wie Werkleiter Karl-Heinz Greb verdeutlichen konnte.
„Dass diese Anmerkungen aus den Gutachten auch so umgesetzt wurden, ist sehr positiv und wichtig, da wir hiermit auch Neuland betreten“, erklärte Walter Klippel (FWG). Zustimmung signalisierte Ulf Baasch (SPD) für seine Fraktion: Wir haben kein Problem mit der Windenergieanlage, aber wir müssen über die Finanzierungsmöglichkeiten reden, und wir sollten diskutieren, inwieweit die Ortsgemeinden beteiligt werden. Fünf Millionen sind kein Pappenstiel, da sollte man alles genau abklären“, forderte Baasch.
Geld wird aus Betriebszweig Abwasser entnommen
In die Diskussion kam die Finanzierung der Anlage an diesem Punkt wegen des Vorhabens, das benötigte Eigenkapital in Höhe von 850 000 Euro aus den liquiden Mitteln des Betriebszweiges Abwasser zu entnehmen. „Aus unserer Sicht wäre es sinnvoller, dieses Geld auch bei den Abwässern zu belassen“, erklärte etwa Udo Nehrbaß-Ahles (SPD). Auch Karl Spies (CDU) erklärte, dass man natürlich über die Finanzierung sprechen könne, die Frage der Beteiligung der Ortsgemeinden aber auch durch die geplante Anstalt öffentlichen Rechts gegeben sei, die VG und Ortsgemeinden gründen wollen und in deren Besitz das Windrad übergehen soll (wir berichteten).
Zustimmung signalisierten auch die Liberalen. Theo Jung erklärte, dass die Idee eine eigene Windenergieanlage zu kaufen, dem politischen Ziel der VG entspreche. Zudem habe man ein Angebot erhalten, das sich rechne. Auch Birgit Thörle (Grüne) ließ an der Bedeutung der Investition keinen Zweifel aufkommen: „Wir begrüßen das ausdrücklich, denn das ist ein wichtiger Schritt in Richtung 100 Prozent Kommune. Wir sollten aber jetzt kein neues Fass aufmachen, in dem wir über die Beteiligung der Ortsgemeinden diskutieren.
Wichtig ist, dass wir die Entscheidung jetzt treffen, und vielleicht kann man das auch weiterdenken und ein Bürgerwindrad realisieren. Das hier ist eine nachhaltige Investition.“
Quelle:
Anita Pleic (2011): Verbandsgemeinde kauft Windrad, http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/woerrstadt/11144012.htm