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Diskussion um Tourismusförderung in VG-Rat Wörrstadt

Mit einer optimierten Aufstellung im Bereich Tourismus will die Verbandsgemeinde Wörrstadt in den kommenden Jahren die Stärken der Region herausarbeiten und dabei auch die Wirtschaft fördern, das war Bestandteil der Beratungen in den vergangenen Monaten. Auf diesen basierend, wurde schließlich ein einstimmiger Beschluss gefasst, der vorsah, eine Tourismus GmbH zu gründen. In der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates kam das Thema nun noch einmal auf den Tisch, nachdem die Fraktion der FWG einen Antrag stellte, der die Ausschreibung des Geschäftsführerpostens vorsah. Dies mit der Begründung, einen jungen Bewerber zu finden, „der die Sprache der Region spricht“. FWG-Fraktionssprecher Gerd Lenz erklärte: „Bei so einem wichtigen Startschuss müssen wir ausführlich diskutieren, mit welchem Personal wir diese Position besetzen.“

Damit allerdings stießen die Antragsteller auf wenig Akzeptanz bei den anderen Fraktionen. „Der Antrag ist nichtig, weil es noch gar keine Grundlage dafür gibt. Denn die GmbH gibt es de facto noch nicht. Es ist streng genommen diskriminierend, wenn Sie einen jungen Bewerber suchen, der die rheinhessische Sprache spricht“, entgegnete VG-Bürgermeister Markus Conrad. Auch Beigeordneter Karl-Franz Ruggaber, der das Konzept der Tourismus GmbH ausgearbeitet und präsentiert hatte, verwies darauf, dass noch nichts entschieden sei und führte noch einmal aus, was die Ziele der VG sind: „Ich glaube, hier sitzen immer noch Leute, die nicht verstanden haben, was wir wollen. Wir müssen den Tourismus aufbauen und dafür brauchen wir einen Manager. Der Antrag hat mich schockiert, die Formulierung ist diskriminierend und sachlich falsch.“ Was die FWG störte, erklärte der Fraktionssprecher: „Bei der Präsentation war ich erschrocken darüber, dass sich Herr Ruggaber als Geschäftsführer eingetragen hat. Dass Sie gute Arbeit geleistet haben, spreche ich Ihnen gar nicht ab, aber wir wollen diese Besetzung diskutieren“, meinte Lenz.

Bisher aber, so erklärten Conrad und Ruggaber, sei noch nichts entschieden, lediglich Gedankenspiele seien getätigt worden. Dem pflichteten auch weitere VG-Ratsmitglieder bei. Karl Spies (CDU): „Der Antrag ist falsch platziert, kommt zum falschen Zeitpunkt. Zudem ist er in dieser Form diskriminierend und damit nicht haltbar.“ Auch Udo Nehrbaß-Ahles (SPD) plädierte dafür, das fertige Konzept abzuwarten und den Antrag zurückzuziehen, was die FWG schließlich auch tat. „Wir haben gegen das Konzept nichts einzuwenden und schätzen das sehr, was dort schon gemacht wurde. Man muss aber auch sehen, dass nach allen Seiten noch nichts entschieden ist. Dass jemand, der das von Anfang an begleitet hat - wie Herr Ruggaber - das auch weiterhin begleiten will, ist verständlich und das wäre bei jedem so. Aber entschieden ist ja noch nichts“, meinte Nehrbaß-Ahles.

Gleichzeitig forderte Norbert Becker (SPD) die Verwaltung auf, den Fraktionen den Vertrag, den die Verbandsgemeinde zwar nicht mit Ruggaber selbst, doch aber mit seiner GmbH geschlossen hat, zur Einsicht zur Verfügung zu stellen.

Quelle:
Anita Pleic (2011): Diskussion um Tourismusförderung in VG-Rat Wörrstadt, http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/woerrstadt/11495689.htm